Herzlich willkommen zu einer neuen Folge der Fussballfrequenz. Heute widmen wir uns einem Thema, das gefühlt erst neuerdings zu einem wird, aber von großer historischer Bedeutung ist: NS-Zwangsarbeit und Fußball.
Während des Zweiten Weltkriegs zwang das nationalsozialistische Regime Millionen von Menschen aus den besetzten Gebieten Europas zur Arbeit im Deutschen Reich. Zwangsarbeiter wurden unter oft unmenschlichen Bedingungen in Fabriken, auf Bauernhöfen und auch in der Kriegsproduktion eingesetzt. Doch Zwangsarbeit fand nicht nur in der Industrie statt – auch im Bereich des Fußballs spielte sie eine Rolle. Trotz unmenschlicher Umstände fanden Häftlinge im Fußball eine Form des Widerstands und der Ablenkung. Nach dem Krieg gerieten diese Aspekte oft in Vergessenheit oder wurden absichtlich verschwiegen. Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist wichtig, um die Erinnerung an die Opfer der NS-Zwangsarbeit zu bewahren und die Verantwortung der Vereine und Institutionen zu erkennen.
Deshalb habe ich mit Juliane Röleke und Daniela Geppert über dieses Thema gesprochen. Die beiden haben sich tief in das Thema begeben und neben Angeboten für Fanprojekte, eine Ausstellung “Ganz Europa kickte in Berlin. Fußball und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus” konzipiert.
Bis zum nächsten Mal!
Ihr wollt euren Platzwart ins Rennen schicken oder dafür abstimmen: www.toom.de/platzwarte
Shownotes:
Hertha unter dem Hakenkreuz – Ein Berliner Fußballclub im Dritten Reich
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Dr. Hermann Horwitz – fussballmuseum.de
Der Herthaner Eljasch Kaschke – herthabsc.com
Bram Appel | Wikipedia
FUSSBALLPLÄTZE: ORTE DES JUBELS, ORTE DES UNRECHTS | Flutlicht an! Podcast
Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts. Zwangsarbeitslager auf Fußball- und Sportplätzen | stiftung-evz
jubelstaetten_unrechtsorte | Instagram
Zwangsweise auf dem Platz | taz.de
Deutsche Arbeitsfront | Wikipedia
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit stellt das Haus vor.
Fußball und Zwangsarbeit – Selbstbehauptung auf dem Rasen
weiterführende Literatur
Fußball in der nationalsozialistischen Gesellschaft: Zwischen Anpassung, Ausgrenzung und Verfolgung
Natascha Wodin | Sie kam aus Mariupol
Mich würde interessieren, gibt es ein Verzeichnis von Gedenkorten? Wo befinden sich Denkmäler für Zwangsarbeiter/innen? Hier in Moers, wo ich wohne, ehren wir jedes Jahr mit Blumen am 8. Mai, Tag der Befreiung, Tag des Sieges an die 300 Menschen, die in fremder Erde ruhen. Vornehmlich sind es Ukrainer, Russen, Polen, Holländer. Wo finden solche Gedenken auch noch statt?